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Holzarten-ABC

Von A wie Abachi bis Z wie Ziricote – hier finden Sie detaillierte Informationen zu über 160 weltweit gehandelten Holzarten, ihren Herkünften, Verwendungen und Eigenschaften. (Quelle: GD Holz)

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Jetiquiba-cachimbo

Kurzzeichen DIN EN 13556 CZXX
Botanische Bezeichnung Cariniana domestica, Cariniana spp., Familie Lecythidaceae
Verbreitung Die derzeit anerkannten 9 Arten der Gattung Cariniana sind ausschließlich Südamerika verbreitet, ihr Verbreitungsgebiet reicht von den nördlichen tropischen Regionen (Kolumbien, Venezuela) bis in den subtropischen Süden (Südbrasilien, Paraguay).
Weitere Handelsnamen cachimbeiro, castanha de macaco, c. vermelha, ceré, corrimboque, estopeira, jequitibá rosa, j. branco, pau carga, p. estopa (BR); castaño, carguero de perico, copa, nomana, palo de puerco, cume (CO); “maple peruano” (PE); yesquero, y. negro (BO); yvir sapucay (PY); cachimbo caspi, papelillo caspi, machimango (PE); bacú (VE); wadara (GY); maho cigare (GF); ingie-pipa (SR).

Kurzbeschreibung

Der europäische Handel mit Jequitibá begann bereits in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts. Für die holländischen Siedler in der kurzlebigen, brasilianischen Kolonie Neu-Holland diente das geradfaserige Holz bevorzugt für den Bau von Kisten, in denen Zucker nach Europa exportiert wurde. Rembrandt hat nachweislich Bretter der ausgedienten Zuckerkisten für einige seiner Bildtafeln verwendet. Regelmäßig gehandelt wird neben dem Holz von Cariniana domestica auch das der Arten C. estrellensis, C. legalis und C. micrantha. Das früher wichtige Handelsholz Abarco (Cariniana pyriformis) dagegen ist praktisch vom Markt verschwunden und wird in diesem Merkblatt nicht mehr berücksichtigt. Strukturbild, Holzfarbe und technische Eigenschaften der Hölzer können aufgrund der verschiedenen Arten und Wuchsgebiete voneinander abweichen, eine sichere Unterscheidung der Arten ist jedoch nicht möglich. Aus der Amazonas-Region von Peru ist das Holz auch aus FSC-zertifizierten Konzessionen erhältlich.

Stammform

Große, geradschaftig und zylindrisch gewachsene Bäume mit einer Höhe von 35 m bis 45 m und Durchmessern meist um 100 cm, astfrei Längen bis 15 m, selten darüber.

Farbe und Struktur

Splint hellgrau bis gelblich rosa, nicht immer deutlich vom gelblich roten Kernholz abgesetzt, dessen Farbe unter Belichtung etwas verblasst. Poren zerstreut, mittelgroß und auf Längsflächen auffallend gerade verlaufend. Holzstrahlen fein, als rötliche, schmale Spiegel gerade noch zu erkennen. Speicherzellen (Axialparenchym) in feinen Bändern, die auf glatten Tangentialflächen als eine feine, leicht gezackte Fladerung in Erscheinung treten. Faserverlauf meist betont gerade, nur vereinzelt mit Wechseldrehwuchs und einen leichten Glanzstreifen erzeugend. Zuwachszonengrenzen nicht auffällig, trockene Hölzer meist ohne charakteristischen Geruch.

Gesamtcharakter

Hölzer von auffällig ebenmäßiger, schlichter Oberfläche mit artbedingten farblichen Abweichungen.

Abweichungen

Holz vereinzelt mit fast schwarzen, organischen Inhalten ausgefüllten, tangential verlaufenden und bis 3 mm starken Gummiadern.

Handelsformen

Schnittholz in beliebigen Stärken, besonders in Kanteln für Rahmenkonstruktionen (auch lamelliert) und Profilholz, Furniere und Platten.

Eigenschaften

Mäßig schwere Hölzer mit Festigkeitseigenschaften, die bei Abarco denen der Stieleiche (Querqus robur) ähneln. Der Einschnitt des frischen Holzes verläuft meist ohne Schwierigkeiten. Die Bearbeitung des trockenen Holzes kann aufgrund normal vorkommender, aber nur mikroskopisch erkennbarer Kieseleinlagerungen zu einem stärkeren Stumpfen der Schneiden führen; mit Hartmetall bestückte Werkzeuge sind darum zu empfehlen. Hobelflächen und Kanten sind von besonderer Glätte. Für Nagelungen und Verschraubungen ist bei Abarco vorzubohren. Verleimungen halten gut. Die technische Trocknung verläuft ohne wesentliche Verformungen bei langsamer Steuerung und mittleren Temperaturen, dagegen kann es wegen der relativ niedrigen Spaltfestigkeit und Stammspannungen an den Enden zur Rißbildung kommen, insbesondere bei schärferer Trocknung. Das Stehvermögen wird durch eine nur mäßige sowie ausgeglichene Sehwindung und durch Fasergeradheit begünstigt, so daß keine konstruktiven Beschränkungen bestehen. Beide Hölzer sind gut verleimbar. Das Kernholz von Abarco ist genügend widerstandsfähig gegen Pilze sowie Insekten (entspricht Resistenzklasse 3 nach EN 350-2) und kann im Außenbau verwendet werden, dagegen ist das Jequitibä nur im Innenbereich oder an nicht bewitterten Stellen einsetzbar.

Gewicht frisch 900 kg/m³
Gewicht darrtrocken 640 kg/m³
Rohdichte lufttrocken (12-15% u) (0,48—)0,53—0,68(—0,76) g/cm³
Druckfestigkeit u12-15 45—48—51 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15 (74—)86—91(—103) N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 10 300—12 500—15 300 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet 3,4—4,6 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 18—22 N/mm²
Trocknungsschwindmaß (radial) 2,3—2,7 %
Trocknungsschwindmaß (tangential) 3,8—4,2 %
Differentielles Schwindmass (radial)
Differentielles Schwindmass (tangential)
pH-Wert
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) Klasse (3—)4

Oberflächenbehandlung

Nach den bisherigen Erfahrungen können unter Beachtung der grundsätzlich notwendigen Vorbedingungen, wie z. B. ausreichende Trocknung, alle im Innen- wie auch Außenbereich gebräuchlichen Mittel verwendet werden (vgl.: Merkblatt 1 Sipo).

Bearbeitbarkeit

Mäßig schwere Hölzer mit Festigkeitseigenschaften, die etwas unter denen von Eiche und Buche liegen. In Abhängigkeit von botanischer Art und Wuchsbedingungen können die Eigenschaften jedoch etwas schwanken. Der Einschnitt sowie das Messern und Schälen des frischen Holzes verläuft meist ohne Schwierigkeiten. Für die Bearbeitung des trockenen Holzes werden aufgrund der natürlichen Einlagerungen von Kieselsäure (SiO2) Hartmetall bestückte Werkzeuge empfohlen, um ein vorzeitiges Abstumpfen der Werkzeugschneiden zu vermeiden. Hobelflächen und Kanten sind von besonderer Glätte. Für Schrauben und Nägel sollte wegen der geringen Spaltfestigkeit des Holzes immer vorgebohrt werden. Die Verleimbarkeit mit handelsüblichen Klebern ist problemlos, die Passgenauigkeit sowie Haltbarkeit von Holzverbindungen ist von guter Qualität. Für die Innenanwendung können nach den bisherigen Erfahrungen alle Arten der Oberflächenbehandlung eingesetzt werden, z. B. farblose oder pigmentierte Lasuren, Klar- und Farbwachse, naturbelassene Öle sowie transparente und deckende Lacke.

Trocknung

Die guten bis mittleren Schwindmaße und die langen Feuchtewechsel-Zeiten des Holzes ergeben ein meist gutes Stehvermögen. Freilufttrocknung und technische Trocknung verlaufen in der Regel langsam und führen nur zu geringfügigen Trocknungsfehlern wie Endrissen und Verformung; sogar bei schärferer Trocknung verhält sich das Holz weitgehend problemlos.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Die Resistenz des ungeschützten Kernholzes gegen Pilze und Insekten ist bei den meisten Arten mäßig (Dauerhaftigkeitsklasse 4 nach DIN EN 350), direkter Erdkontakt sollte vermieden werden.

Verwendungsbereiche

Wegen seiner ansprechenden Farbe und der guten Festigkeitseigenschaften ist Jequitibá als Vollholz gut geeignet für Tischlerarbeiten im Innenbereich, für den Rahmenbau (Fenster, Haustüren, Wintergärten), für Fußböden (Parkett, Dielen, etc.), Treppen, Wand- und Deckenbekleidungen sowie für Möbel; auch Schälfurniere für Decklagen von Sperrholz sind wegen der wegen der allgemein sehr guten Ausbeute eine mögliche Option.

Austauschhölzer

Abarco ist im Holzbild, wie auch in den Eigenschaften, den Holzarten Makore und Douka (Merkblatt 16), Moabi, (Merkblatt 97), Kosipo (Merkblatt 6), Sapelli (Merkblatt 2), Sipo (Merkblatt 1) und (Dark) Red Meranti/Seraya/Lauan (Merkblatt 5) ähnlich und kann in vielen Bereichen wie diese Arten eingesetzt werden. Das Jequitibä entspricht dagegen mehr den schlichten und hellfarbigen Qualitäten des Khaya (Merkblatt 39) und Tiama (Merkblatt 40).

Anmerkungen

In Brasilien kommen noch weitere Arten der Gattung Cariniana vor, die dem Jequitibá strukturell entsprechen, aber meist noch hellfarbiger sind, wie zum Beispiel das Jequitibá branca von C. estreifensis. Weitere südamerikanische Hölzer der aus gleicher Familie stammenden Gattung Couratari, meistens als Tauary oder auch mit dem Phantasienamen Brasilianische Wildkirsche bezeichnet, besitzen die gleiche Struktur wie Abarco und Jequitibá, sie werden wegen ihrer meist hellen Farbe auch im Austausch für Ramin (Merkblatt 27) eingesetzt. Die Bezeichnung Bacú für Abarco ist nicht mit dem ähnlich lautenden Namen Baku für das afrikanische Makoré zu verwechseln. Die gelegentlich gebrauchte Bezeichnung Mahagoni oder Colombian mahogany für Hölzer der Gattung Cariniana ist nicht zutreffend, da es sich weder um Hölzer der Gattung Swietenia noch einer anderen aus der Mahagonifamilie (Meliaceae) handelt.

 

Scherfestigkeit u12-15 (N/mm²): 8,4—12,5

Literatur

Acevedo, M. 2011. Características Tecnológicas de las Maderas Peruanas, Universidad Nacional Agrária de la Molina (UNALM)
Amico, A. 2014. Available Certified Volumes of Timber Species in 2014 for promotion in Germany with IPD and GIZ Project, Lima, Peru
CIRAD-FORÊT. 2012. Jequitiba Datasheet. tropix.cirad.fr/FichiersComplementaires/EN/America/JEQUITIBA.pdf
Forest Products Laboratory, Madison-WI, USA www.fpl.fs.fed.us/research/centers/woodanatomy
Nock, H.P. & al. 2015: Lesser-known species – neue Parketthölzer aus Peru. Holz-Zentralbl. 46: 1145-1146
Richter, H.G., Oelker, M. & G. Koch (2002 onwards): macroHOLZdata – Computer-gestützte makroskopische Holzarten-Bestimmung sowie Informationen zu Eigenschaften und Verwendung von Nutzhölzern (Version 2018) CD-ROM, Thünen-Institut Hamburg, Selbstverlag

Quelle: GD Holz

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